Warum Ketchup immer auf Weiß landet – Ein Aufruf an die höhere Gerechtigkeit
Es gibt Dinge im Leben, die sind so sicher wie der Montagmorgen.
Zum Beispiel: Dass man sich IMMER dann bekleckert, wenn man Weiß trägt.
Drei Tage in Folge habe ich dunkle Shirts getragen.
Drei Tage nichts. Kein Fleck. Kein Tropfen.
Ich hätte in diesen drei Tagen vermutlich in Tomatensuppe baden können, ohne dass irgendwas passiert wäre.
Und heute?
Heute hole ich ein weißes Shirt aus dem Stapel.
Natürlich. Weiß.
Und noch während ich es anziehe, flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf:
„Bist du sicher, Karoline? Willst du es wirklich drauf anlegen?“
Ich ignoriere sie.
Ich denke noch so: „Ach was. Heute läuft’s. Was soll schon passieren?“
Frühstück?
Keine Marmelade auf dem Shirt.
Jeih!
Ich kann essen, ohne mich vollzukleckern!
Ich atme durch.
Ich glaube, ich habe das System ausgetrickst.
Und dann – Mittagessen.
Ein harmloser Teller.
Ein unbedachter Bissen.
Und zack… BÄÄÄM.
Ketchup.
Vorne.
Mitten auf der Brust.
Nicht am Ärmel.
Nicht unauffällig irgendwo an der Seite.
Nein.
GENAU da, wo es alle sehen.
Wie eine mediale Liveübertragung der eigenen Unfähigkeit.
Und das Beste daran?
Ich wusste es eigentlich schon beim Anziehen.
Man weiß es IMMER.
Doch das Schicksal ist nicht aufzuhalten.
Es lauert…
…und es schlägt zu…
…wenn du gerade glaubst, dein Leben wäre perfekt.
Also, was lernen wir daraus?
Nichts.
Gar nichts.
Denn nächstes Mal trage ich wieder Weiß.
Aus Prinzip.
Und ich halte das Ketchup schon bereit.
Weil ich weiß:
Es wird mich finden.
Wie immer.
Wie jeden verdammten Tag, an dem ich denke:
„Heute läuft’s.“

