Bärchenwurst als Symbol für verdrängte Gewalt beim Fleischkonsum
💛 Offenes & Wildes

Wurst mit Bärchengesicht – warum ich manchmal schreien möchte

Ich glaube, es gibt Momente, da kippt etwas in mir.
Kein großer Skandal, keine Grausamkeit auf einem Bildschirm.
Nein – es ist eine Bärchenwurst mit einem Gesicht.
Ein Produkt, gemacht für Kinder.
Sorgfältig in Form gebracht, mit großen, süßen Augen.
Lächelnd. Harmlos. Lustig.
Und dabei so makaber, dass mir schlecht wird.

Denn hinter dieser Wurst steckt ein Tier.
Eines mit Augen, die nicht gezeichnet waren.
Mit einem Herzschlag. Mit Angst. Mit Leben.

Aber wir sehen es nicht.
Wir sollen es nicht sehen.

Der Supermarkt macht uns das Töten bequem.
Keine Haut, keine Knochen, kein Blut.
Nur glatte Scheiben in Plastik, etikettiert mit „Familienglück“ und „bessere Haltungsform“.

Und ich frage mich:
Wie sind wir hier gelandet?
Wie ist es passiert, dass wir Fleisch mit Gesichtern bedrucken, damit Kinder es essen,
während wir gleichzeitig moralische Aufsätze über Nachhaltigkeit schreiben?

Das ist keine vegane Predigt.
Ich bin keine Heilige. Ich esse Fleisch.
Aber ich weiß, was ich tue, wenn ich es esse.
Ich stelle mir vor, was dafür gestorben ist.
Und manchmal, wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich es verdient habe.

Mein Mann – klar, pragmatisch, kein Freund großer Worte – hat einmal gesagt:
„Ich kann Fische töten. Ich habe es mit 14 Jahren gelernt.“

Das ist keine Ausrede. Das ist Realität.

Und vielleicht ist das der Punkt:
Nicht, ob wir Fleisch essen –
sondern ob wir den Mut haben, die Konsequenz zu fühlen.

Unser Gebiss sagt: Wir sind Allesfresser.
Unsere Seele sagt: Wir haben die Wahl.
Unser Verstand sagt: Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was du da machst.

Und diese Wurst mit Bärchengesicht?
Vielleicht ist sie das freundlichste Gesicht einer verdrängten Wahrheit.

Bärchenwurst und Gewalt – sie gehören enger zusammen, als wir es wahrhaben wollen.

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