Ein Spaziergang zu mir selbst

Ein Spaziergang zu mir selbst – Warum ich schreibe

Ich weiß nicht, wie andere sich selbst begegnen. Manche tun es beim Joggen, beim Streichen von Wänden oder beim Reden mit Fremden. Ich tue es bei einem Spaziergang zu mir selbst – in Gedanken, meistens.

Der Körper macht nicht mehr alles mit. Er hat Grenzen, manchmal auch Widerstand. Aber das Denken bleibt beweglich. Es streckt sich aus, tastet, schaut sich um. Und manchmal – an guten Tagen – findet es einen Rhythmus.

In den letzten Jahren hat sich vieles verändert. Ich habe Menschen verloren, die ich geliebt habe. Pläne, von denen ich dachte, sie würden bleiben. Und ein Stück von dem, was man „Normalität“ nennt, hat sich leise verabschiedet.

Und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – gehe ich weiter. Nicht weit, nicht schnell, aber mit einer Richtung, die sich stimmig anfühlt: zu mir selbst. Jeder Spaziergang zu mir selbst ist ein Versuch, mich zu sortieren und meinen Gedanken Raum zu geben.

Dieser Blog ist so ein Spaziergang zu mir selbst. Ein Ort, an dem sich etwas regen darf – leise, aber echt. Kein Ratgeber. Kein System. Einfach ein Platz, an dem Worte entstehen dürfen, bevor sie im Alltagsrauschen verschwinden.

Ich schreibe nicht, weil ich Antworten habe. Ich schreibe, weil ich die Fragen mit mir trage. Und weil es manchmal hilft, sich selbst zuzuhören, während man schreibt.

Wenn du mich ein Stück auf meinem Spaziergang zu mir selbst begleitest, freut mich das. Vielleicht findest du dich in einem Gedanken wieder – oder hältst kurz inne, bevor du weitergehst. Auch das reicht.

Ich bin jedenfalls unterwegs.
Langsam. Nachdenklich.
Mit Kopf. Und mit Herz.

Nicht alle Gedanken sind sofort bereit, gelesen zu werden. Warum Worte manchmal Zeit brauchen, beschreibe ich hier: Worte brauchen Zeit – und manchmal einen dunklen Keller.